Spieltag beim FC Speyer – Teil 3/3
Und da war da noch das Regionalligaspiel der A-Junioren zwischen dem FC Speyer und Tabellenführer Eintracht Trier. Das war das beste Spiel der drei an diesem Sonntag, aber auch das ärgerlichste. Es sorgte für immensen Gesprächsstoff und für rege Diskussionen. Schön dass dennoch alles im gesitteten Rahmen blieb; da hat man auf dem ein oder anderen Platz schon wegen weniger Leute ausflippen sehen.
A-Jugend Regionalliga: FC Speyer – Eintracht Trier 0:2 (0:0)
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Gegen den Spitzenreiter und vermeintlich favorisierten Gast aus Trier war Speyer in der 1. Halbzeit klar die bessere Mannschaft und hätte zur Pause in Führung liegen können. Die Chancen zur Führung, gerne auch mit zwei Toren waren da, waren teilweise super heraus gespielt. Leider haperte es gegen spielerisch wie kämpferisch extrem enttäuschende Trierer im Abschluss, so dass es torlos in die Kabinen ging.
Es ist davon auszugehen, dass die „lahmen“ Eintrachtler in der Kabine ordentlich was auf die Ohren bekamen von ihrem eh schon permanent lautstark dirigierenden Trainer Daniel Paulus (einem Rubeck-Schüler!). Die Standpauke machte sich nach Wiederanpfiff bemerkbar, plötzlich war mehr Bewegung und mehr Speed in den Trierer Aktionen. Die Partie insgesamt wurde dadurch besser und attraktiver; immerhin wollten das Geschehen über 200 Zuschauer sehen. Gut, dass Speyer das Potenzial hatte dagegen und mitzuhalten. Aber als in der 60. Minute im Vorwärtsgang in der gegnerischen Hälfte der Ball verloren wurde, ging es ganz schnell in die andere Richtung. Unwiderstehlich zog Vincent Bösen davon Richtung FC-Tor und ballerte die Kugel mit Schmackes unhaltbar ins Netz, 0:1.
Hierzu wurde von entsprechend gut stehenden Zuschauer kolportiert, dass der Trierer Balleroberung ein Foul voraus ging, das der Schiri nicht ahndete. Zudem sei der spätere Schütze beim Zuspiel knapp im Abseits gestanden, das der Linienrichter übersehen haben soll. Ob richtig oder falsch, beides muss man so stehen lassen, wie man auch die (Nicht-)Entscheidungen des Gespanns akzeptieren muss. Ein blöder Rückstand, aber noch genügend Zeit auszugleichen.
Foto: Vincent Bösen erzielt das 1:0 für Eintracht Trier
Mit dem 2:0 war es natürlich Essig auch auf nur einen Punkt zu hoffen. Der FC hatte es ja trotz guter Chancen nicht geschafft ein Tor zu machen, zwei Einschläge waren insofern utopisch gegen inzwischen selbstbewusste Trierer. Die Entscheidung in der Partie, der zweite Treffer, war denn auch der Auslöser für intensive Diskussionen.
In der 74. wurde ein Pass hinter die Speyerer Abwehr gespielt, wo drei Trierer allein, frei und deutlich im Abseits standen. Der Linienrichter hielt sich zunächst zurück und wedelte erst dann intensiv mit seiner Fahne, als einer der drei an den Ball ging. Die einheimischen Abwehrspieler hatten das gesehen und stellten jegliche Defensivaktion ein. Der an den Ball gekommene Matthias Burg spielte unbeeindruckt weiter und netzte ein. Statt Abseits und evtl. gelb fürs Weiterspielen entschied der Schiri zum Erstaunen ALLER Anwesenden auf Tor, 0:2. Als er dann doch zu seinem Assistenten eilte, dachte jeder, okay, jetzt nimmt er es zurück, aber es blieb dabei, er überstimmte seinen Kollegen an der Außenlinie.
Nach dem Spiel befragt, gab er bereitwillig die Auskunft, dass beim Abspiel ein Speyerer mit der Fußspitze den Ball berührt habe und dadurch das Abseits aufgehoben worden war. Das muss man so hinnehmen, ist einfach eine Tatsachenentscheidung – auch wenn es bei genauerer Überlegung physikalisch quasi unmöglich erscheint, dass nach dem Kontakt der Fußspitze mit dem Ball drei gegnerische Spieler plötzlich 2-3 Meter hinter dem letzten Abwehrspieler stehen (was beim Abspiel noch nicht der Fall gewesen sein soll).
Foto: Oft und gut, der Speyerer Angriffswirbel über die Außenbahnen – nur in der Mitte haperte es mit dem erfolgreichen Abschluss
Wie dem auch sei, der Treffer zählte, die Entscheidung zu Gunsten des Tabellenführers war gefallen. Der FC bemühte sich in der letzten Viertelstunde zwar noch, aber die Ordnung war dahin und die Moral gebrochen. Man darf natürlich nicht unerwähnt lassen, dass man es versäumt hatte, selbst in Führung zu gehen und Trier damit zusätzlich unter Druck zu setzen. Aber ein mögliches und verdientes (torloses) Unentschieden war durch zweifelhafte Entscheidungen verhindert worden.
Ist natürlich schade und in gewissem Sinn auch ärgerlich, aber bei weitem kein Beinbruch. Vor allem auf die Leistung der ersten Halbzeit kann und sollte man aufbauen. Verbesserungswürdig ist selbstverständlich die Chancenverwertung…
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