Oberliga: TuS Mechtersheim – Spfr Eisbachtal
Oberliga: TuS Mechtersheim – Spfr Eisbachtal 0:1 (0:0)
Der vorläufige Tiefpunkt des TuS Mechtersheim…
Der Letzte verliert zu Hause gegen den Drittletzten. Das ist ein echter Schlag ins Kontor des TuS. Die nach dem Spiel avisierte Pressekonferenz, quasi die Analysen der Trainer, fiel aus. Gästetrainer Marco Rollenscheidt war erleichtert und zufrieden; nicht weil er kein Statement abgeben musste, das tat er individuell, sondern weil sein Team einen am Ende verdienten Dreier erkämpft hatte.
Dabei hätte es ganz anders kommen können, eigentlich müssen. Mechtersheim dominierte die komplette erste Halbzeit über das Spiel. Der TuS hatte zahlreiche gute Offensivszenen und ließ hinten überhaupt nichts anbrennen. Die Chancenverwertung der in schwarz gekleideten Blauen war jedoch katastrophal. Selbst als man nach einer Hereingabe zu Dritt 2m vor der Torlinie präsent war und nur den Eisbachtaler Torwart vor sich hatte, brachte man die Kugel nicht im Netz unter.
Ein 1:0 zur Pause war locker drin, ein 2:0 möglich. Mit Glück vielleicht sogar noch mehr. Es blieb beim 0:0 nach 45 Minuten, was zumindest teilweise dem Ausfall der beiden Torjäger zugeschrieben werden darf. Eric Veth ist schon länger verletzt, jetzt gesellte sich Dana Kader mit einem Kreuzbandriss hinzu. Dass auch Abwehrchef Thorsten Ullemeyer passen musste, hatte sich zu dem Zeitpunkt noch nicht negativ bemerkbar gemacht.
Aber da war ja noch die zweite Spielhälfte. Und in der drehte sich das Blatt um 180 Grad. Eisbachtal stürmte sofort munter drauf los. Den ersten gefährlichen Freistoß von der linken Strafraumkante, überraschenderweise direkt ausgeführt, fischte Nazmi Seyman toll aus dem Winkel.
Und bis zur 79. Minute war Seyman der große Rückhalt, der bei sage und schreibe vier 1gegen1 Situationen und weiteren Abschlüssen der nun total überlegenen Gäste glänzend reagierte und parierte und damit seine Mannschaft vor dem Rückstand bewahrte.
In besagter 79. Minute lief wieder ein Gästestürmer auf ihn zu und Seyman entschärfte die Situation erneut – allerdings sah Schiedsrichter Tim Gillen ein unerlaubtes Einsteigen und pfiff. Es gab Freistoß 1m vor dem 16er und Rot für den Mechtersheimer Torwart. Laut Schiri hatte Seyman als letzter Mann den Stürmer gefoult. Bittere Sache, der beste Mann auf dem Platz musste runter und mit ihm Lukas Metz, der nach seiner Verletzung zum ersten Mal wieder eingesetzt werden konnte. Ebenso bitter, dass der (ungewollte) „Pass“ auf den Eisbachtaler von einem Mechtersheimer gekommen war.
Nach dem Spiel befragt, sagte Nazmi Seyman, dass er den Ball gespielt hatte und der Gegner ihn mit gestrecktem Fuß am Schienbein getroffen habe, was die Schramme am Schienbein bewies.
Nützt aber alles nichts, der Schiedsrichter hatte es als Notbremse erkannt und entsprechend entschieden.
[So wirklich gibt auch das Video nicht Aufschluss über die Aktion]
Den folgenden, über die Mauer geschlenzten Freistoß klärte der eingewechselte Peter Klug prima zur Ecke.
In der Nachspielzeit (92.) führte ein weiterer schneller Gegenstoß zum 1:0 für die Spfr Eisbachtal. Der erst Mitte der 2. Halbzeit eingewechselte David Quandel bugsierte die Kugel an Klug vorbei ins Netz. In diesem Zusammenhang war es der Höhepunkt einer einheimischen Abwehrleistung, gegen die ein offenes Scheunentor wie ein Hochsicherheitstrakt anmutet.
Insgesamt, aber vor allem aufgrund der 2. Halbzeit war es ein verdienter Sieg der Gäste, die sich nun, laut Trainer Rollenscheidt Richtung Tabellen-Mittelfeld orientieren wollen.
Mechtersheim bleibt weiterhin Träger der roten Laterne und wird sich für das nächste Spiel bei Regionalligaabsteiger Wormatia Worms was einfallen lassen müssen oder auf ein mittleres Wunder hoffen, um dort nicht absolut chancenlos zu sein. Zu beneiden ist Ralf Schmitt angesichts der nach wie vor zahlreichen Ausfälle und der damit nicht vorhandenen personellen Alternativen sicherlich nicht.
Bilder vom Spiel
Kommentare
Oberliga: TuS Mechtersheim – Spfr Eisbachtal — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>