Nachbetrachtender Kommentar: FC Speyer – FV Dudenhofen
Das Derby FC Speyer vs FV Dudenhofen in der Nachbetrachtung der etwas anderen Art
von Thomas Wünstel
Die Fakten wurden alle schon erläutert, Großchancen genannt und das 1:2 und somit der Derbysieg der Gäste bleibt für immer in den „Geschichtsbüchern“ verewigt. Aber ich will mit diesem Bericht mal meine ganz subjektiven Eindrücke dieses Derbys hier wiedergeben.
Ich finde dieses Spiel war ein Spiegelbild des modernen Fußballs, in all seinen Facetten. Während danach viele von „defensiv ausgerichteten Teams“, „wenig klaren Torchancen“ und auch einige von einem eher „mittelmäßigen Spiel“ sprachen, bin ich da ganz anderer Meinung.
Ich habe ein absolut leidenschaftlich geführtes Spiel gesehen, bei dem um jeden Zentimeter des Platzes gekämpft wurde. Von Minute 1 (Weitschuss von Koch knapp daneben) bis zum Abpfiff warfen beide Teams alles in die Waagschale und ackerten bis zur totalen Erschöpfung. Wirklich alle Zweikämpfe wurden mit Hingabe und absolutem Willen geführt.
Erstaunlich auch, wie die beiden Teams die taktischen Vorgaben ihrer Trainer bedingungslos umsetzten und nach Ballverlusten immer wieder in ihr taktisches Konzept zurückeilten. Selten habe ich zwei Mannschaften gesehen, die so bedingungslos versuchten ihre Vorgaben umzusetzen.
Bezeichnend nach dem Schlusspfiff, die pure und ehrliche Freude und das Strahlen in den Augen der Sieger auf der einen Seite und aber auch die totale Enttäuschung, die Traurigkeit und auch der Schmerz auf der Verliererseite. Und spätestens da muss es jedem anwesenden eigentlich klar geworden sein: DAS WAR FÜR BEIDE TEAMS KEIN GEWÖHNLICHES FUSSBALLSPIEL.
Und ich möchte mich auch explizit bei BEIDEN Teams für dieses intensive Spiel bedanken. Gerade unter den Rahmenbedingungen ist es nicht einfach, so zu funktionieren. Sei es die große Kulisse (1010 Zuschauer hat man nicht alle Tage), die etwas beschwerlichen Lichtverhältnisse (das Flutlicht dürfte den Platz aus meiner Sicht ruhig etwas heller ausleuchten). Solche Faktoren haben schon viele Spieler gehemmt, bzw. ein Team gelähmt. Dies war in diesem Derby nicht der Fall. Auch Sprüche wie „das darf doch in der Verbandsliga nicht passieren“ (nach dem 1:1 Ausgleich und der vorherigen Patzer der Gäste) finde ich nicht richtig. Ganz im Gegenteil, genau solche Fehler führen halt zum Salz in der Suppe, und die Tore sind doch nun mal die Würze dieses Sports.
Keine Maschinen rattern hier ein Spiel ab, sondern Menschen. Und egal in welcher Klasse, egal welche Qualität ein Spieler hat, Fehler passieren und das ist gut so. Paradoxerweise werden genau die Spiele, in denen eben jene Fehler nicht passieren, als „langweilig“ bezeichnet. Siehe viele Spitzenspiele, in denen beide Teams defensiv funktionieren und die torlos enden.
Aber genau deshalb fand ich auch dieses Derby so unterhaltsam. Beide Mannschaften hatten den absoluten Willen und die richtige Einstellung zu diesem Spiel gefunden. Und am Ende des Tages entscheiden dann lediglich Feinheiten über den Ausgang. Und diese Feinheiten sprachen diesmal für die Gäste. Ein Fehler mehr auf Speyerer Seite – Torhüter außerhalb des Strafraums und Foulelfmeter verursacht und gegenüber einmal Blackout vor dem Ausgleich. Dazu kommt noch die schwache Standardausführung der Gastgeber an diesem Abend (wohl das einzige, was man ihnen wirklich negativ ankreiden kann) und fertig ist der Auswärtssieg.
Sehr sympathisch auch die Gewinner, die nach dem Spiel alle natürlich überglücklich sind, aber alle in ihrem Fazit dem Gegner Respekt zollen und diesen Sieg richtig einschätzen. Und nun noch ein Wort zu den beiden Trainern. Beide sind in dieser Region natürlich schon Größen im Trainergeschäft. Ja, Ralf Gimmy wohl schon eine Legende. Und beide haben gestern absolute Größe gezeigt. Sachlich und fachlich das Spiel analysiert, nicht die einzelnen Situationen „hochsterilisiert“ – da hätten andere, als Verlierer schnell den Schiedsrichter als Schuldigen ausgemacht – sondern jeweils auch die Leistung des Gegners anerkannt.
So muss es sein und nur so kann man eine Gemeinschaft junger Menschen führen und Werte vermitteln.
Gerne dürft ihr mir eure Meinung zu diesem Bericht zukommen lassen.
Euer Thomas Wünstel
Ja aus Sicht eines Trainers mag das ja stimmen.
Aber von einem hochklassigen Spiel erwarte ich mehr Torraumszenen. Bei den beiden Toren von Dudenhofen war Glück zum 0:1 unglückliche Faustabwehr des FV Keepers
und beim 1:2 ein Standard ( Foulelfmeter).
Speyer hat versucht mit spielerischen Mitteln zum Torerfolg zu kommen, so war für mich der Ausgleich nach einem Eckball hochverdient, den das hatte man in dieser Woche verstärkt trainiert.
Ein Unentschieden wäre meiner Ansicht nach gerecht gewesen, zudem brachte Dudenhofen eine für mich eine übertriebene Härte in die Zweikämpfe. Die nicht frühzeitig unterbunden wurde, so kam die rote Karte für Dudenhofen für mich zu spät. Speyer kassierte für ein harmloses Foul gleich rot – bei Dudenhofen wurden die Spieler nur ermahnt und nicht verwarnt.
Starker Kommentar Breinig…. Das solche Worte natürlich nur vom „Spielleiter“ (Warum auch immer) des FC09 kommen könne ist ja klar.
Naja das nächste mal solltest du doch mal die blaue Brille absetzen.