Bezirksliga: FC Lustadt – DJK-SV Phönix Schifferstadt
Bezirksliga: FC Lustadt – DJK-SV Phönix Schifferstadt 2:2 (1:1)
Eins ist inzwischen klar, bei Spielen mit Beteiligung einer beiden oder, wie heute, am besten beider Mannschaften, ist was los, die sind immer sehenswert.
In einer sehr intensiven, umkämpften Partie, die trotz der Brisanz hinsichtlich der Tabellenspitze, extrem fair geführt wurde, musste der haushohe Ligafavorit aus Schifferstadt gegen den Aufsteiger FC Lustadt den ersten Saisonpunkt abgeben. Wenig Mühe hatte Schiedsrichter Alexander Burhardt, der mit Hilfe seiner Assistenten an den Linien ebenfalls eine gute Leistung ablieferte. Insgesamt und rundum ein echtes Spitzenspiel mit allem was zu einem Fußballspiel gehört und einem, das man nicht sehen möchte und nicht braucht.
In der 35. Minute verletzte sich Lustadts Co-Trainer so schwer, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Ersten Diagnosen zufolge habe er sich das Handgelenk gebrochen. Der anwesende Fatih Bagci vom SV Weingarten erstversorgte Dominik auf dem Platz und in der Kabine bis der RTW eintraf. Laut gut postierten Zuschauern war der Verletzung kein Foul voraus gegangen.
Gute Besserung von hier aus!
Foto: Dominik Glasers Arm und Handgelenk von Fatih Bagci geschient und stabilisiert für die Fahrt ins Krankenhaus
Zu dem Zeitpunkt als das Spiel für ein paar Minuten unterbrochen werden musste, stand es 1:0 für Lustadt. Michael Dambach hatte nach genau einer halben Stunde Spielzeit vom linken 16er Eck ins kurze Toreck getroffen. War durchaus verdient. Die erste Torchance der Partie hatte auch schon Lustadt. Einen Kopfball vom Marius Chirieac parierte Phönix-Keeper Michael Hirschmann per Flugeinlage.
Lustadt machte geschickt die Räume eng, war stets nah am Gegner und machte diesem so das Leben und vor allem das spielen extrem schwer, ja fast unmöglich. Natürlich nur „fast“, denn Phönix besitzt soviel Potenzial, vollkommen in Schach halten geht nicht. Aber genau deshalb war es in der 1. Halbzeit und auch in der zweiten eine große Leistung des FCL.
Aber wenn es aus dem Spiel heraus nicht klappt, hat Schifferstadt ja noch die Standards – vorerst jedenfalls. So gelang Christian Heil mit einem gut um die Mauer herum gezirkelten Freistoß in 43. Minute der 1:1 Ausgleich. Damit ging es dann auch in die wohlverdiente Pause.
Foto: Christian Heils Freistoß zum 1:1 Ausgleich
Wie die Gäste hat jedoch auch Lustadt gute Freistoßschützen; z.B. Radu Stoican. Genauso gut, wie Heil zuvor, zwirbelte er in der 60. einen direkten Freistoß in die Maschen, zur erneuten Führung, zum 2:1 also. Obwohl die Kugel in der Torwartecke landete, kann man m.E. dem Keeper keinen Vorwurf machen, Radu hatte genau in den Winkel getroffen.
Nur 2 Minuten später schien die Führung Makulatur. Ball im Netz! Tor für Phönix? Nein, Pietro Berrafato hatte beim Abschluss das Bein zu hoch. Korrekt entschieden von Schiri Burhardt. Die nächste Großchance zum Ausgleich folgte in der 65. Minute. Chirieac verfolgte seinen Gegenspieler in den Strafraum, wollte ihn ablaufen und legte ihn schlussendlich doch regelwidrig. Den fälligen Elfmeter setzte Osman Boyraz doch einigermaßen deutlich neben den rechten Pfosten ins Aus.
Foto: Radus Freistoß zur erneuten Führung für Lustadt
Foto: Das ist der Beweis – Hohes Bein von Berrafato; Treffer zählt nicht
Mit dem klaren Wunsch, nicht die erste Niederlage zu kassieren, erhöhte die Sari-Truppe das Tempo deutlich und machte ordentlich Druck Richtung dem von Daniel Humm gehüteten Tor. Und in der 70. war es soweit. Nach einem Eckball war Gökhan Dogan per Kopf zur Stelle und nickte ein zum 2:2. Dass beide Teams weiter offensiv agierten, zeugt von der Qualität der Mannschaften und ist Beweis für ein echtes Spitzenspiel. Dass diese Angriffe nicht mehr mit letzter Konzentration und Konsequenz zu Ende gespielt werden konnten, ist der Intensität und dem hohen Tempo der bis dahin über 80 gespielten Minuten geschuldet.
Fast wäre den Gästen noch der Siegtreffer gelungen. Ein Freistoß Yasin Koc in der 94. Minute landete am Innenpfosten von wo aus er ins Feld zurück sprang. Es blieb beim alles in allem gerechten Unentschieden.
Fotos: Strafstoß für Schifferstadt; Boyraz schiebt nach rechts…
…aber halt zu weit nach rechts, vorbei
Vor dem Spiel hatte ich mich kurz mit FC-Trainer Michael Seitz unterhalten, der meinte, dass er mit einer Punkteteilung, gerne ein 0:0, zufrieden wäre. Ich hielt dagegen, dass wenn es schon unentschieden enden müsste, ein 2:2 in Ordnung wäre. Dieses anschließende 2:2 war mehr als in Ordnung – bis auf die Verletzung von Dominik Glaser selbstverständlich.
Klasse Reportage! Mehr als gerechtes Unentschieden mit klarem Vorteil für „unseren FCL!!!