A-Klasse: TSV Lingenfeld – TSG Deidesheim
TSV Lingenfeld – TSG Deidesheim 1:1 (0:1)
Zuschauer: 200
Bericht: T.W.
Zum Meisterschaftsspiel der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt kam der Tabellenzweite aus Deidesheim mit drei Punkten Vorsprung auf die Gastgeber im Gepäck angereist. Die Vorzeichen waren klar. Die Gastgeber mussten unbedingt gewinnen, um es selbst in der Hand zu haben, den angestrebten Relegationsplatz zu erreichen.
Die Brisanz dieser Begegnung wurde bereits in der vierten Minute deutlich, als Grill ein böses taktisches Foul an Seckinger beging. Diese Grätsche von hinten wurde nur mit Gelb vom insgesamt gut leitenden Patrick Kunsmann bestraft. Hier wäre Rot durchaus angebracht gewesen. Lingenfeld wirkte nervös in der Anfangsphase und so übertrug sich diese Nervosität auf Torhüter Falk, der einen bösen Patzer beim Abwurf machte und so Lisson zu einer Doppelchance kam, jedoch beide Male an Falk scheiterte. In der 8. Minute beging Grill wieder ein unnötiges Foul und hatte sehr viel Glück auf dem Platz bleiben zu dürfen. In der 11. Minute legte sich der Lingenfelder Innenverteidiger Duttenhöfer den Ball zu weit vor und ging dann mit beiden gestreckten Füßen in den Gegner. Wieder traf es Seckinger und wieder gab es nur Gelb. Scheinbar erzielte die harte Gangart der Gastgeber jedoch Wirkung, denn nun übernahmen die Lingenfelder das Kommando. In der 13. Spielminute unterlief Lützel im Tor der Gäste ein Patzer, den aber Deimel mit seiner Rettungstat kurz vor der Torlinie ausbügeln konnte. In der 16. Minute war es Lützel, der eine Direktabnahme von Grill gerade noch zur Ecke abwehrte. Nur eine Minute später musste Lützel nochmals sein ganzes Können aufbieten, als ein abgefälschter Schuss von Misirli auf seinen Kasten kam. Nun konnte Deidesheim wieder mehr Spielanteile für sich gewinnen und hatte durch Speiger und Wageck zwei Torchancen in der 19. und 23. Minute. In der 25. Spielminute hätte Friedrichsen, nach der gefühlvollen Direktannahme der Gaschott-Flanke, den Gastgeber in Führung bringen können – der Abschluss ging knapp vorbei.
Dann die Gästeführung durch Ehrenpreis, der eine schöne Kombination über Seckinger und Schubing durch einen tollen Drehschuss mit links erfolgreich abschloss. Die TSG war nun in einer komfortablen Ausgangssituation. Der Schock war den Gastgebern definitiv anzumerken und die Gäste hätten zur Pause, nach prima Chancen von Ehrenpreis und Speiger durchaus höher führen können. Aber es ging mit der knappen Gästeführung zum Pausentee, und für die 2. Hälfte war Spannung garantiert.
Der erwartete Ansturm der Gastgeber blieb nach dem Anpfiff der 2. Halbzeit jedoch aus. Das lag aber sicherlich auch daran, dass Duttenhöfer in der 48. Minute die gelb-rote Karte sah. Wiederum war Seckinger das Opfer. Nun in Unterzahl das Spiel noch zu drehen war natürlich eine schwere Aufgabe. Erst in der 55. Spielminute gab es die Riesenchance für Patzelt, der aber am gut reagierenden Lützel scheiterte. Das war der Startschuss für die Gastgeber, die in Unterzahl plötzlich immer mehr Chancen kreierten und deutlich auf den Ausgleich drängten. Lechnauer verzog knapp über das Tor und Gaschott scheiterte einmal an Lützel und einmal an sich selbst, als er den Ball aus spitzem Winkel am Tor vorbeischoss. Hier wäre ein Querpass auf den am langen Pfosten völlig frei stehenden Lechnauer besser gewesen.
Erst in der 72. Minute konnten die Gäste mal wieder gefährlich kontern. Der eingewechselte Benkler setzte Ehrenpreis super in Szene. Dieser um kurvte Falk, schoss dann aber am leeren Tor vorbei. Aber kein Vorwurf an den 19-jährigen, der immer agil und lauffreudig war. Nun kam die letzte Szene für Seckinger, denn er wurde wieder von hinten „gefällt“ von Gaschott – was unverständlicherweise wieder nur die gelbe Karte nach sich zog. Danach musste Seckinger verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Eben jener Gaschott hatte dann in Minute 79 die Riesenchance zum Ausgleich, er drosch aber den Ball völlig frei vor Lützel übers Tor. Nur 2 Minuten später erzielte Lechnauer jedoch den Ausgleich. Aber es sei vorweg genommen, außer einer Chance für den eingewechselten Stefan Bonifart, die von der Innenverteidigung der Gäste gut entschärft wurde, kam von Lingenfeld nichts Gefährliches mehr. Im Gegenteil, Ehrenpreis und Benkler hätten auf der anderen Seite das 1:2 erzielen müssen. Beide hatten in der Schlussphase gute Konterchancen, scheiterten aber an Falk. So blieb es bei der nicht unverdienten Punkteteilung und die Entscheidung um Platz 2 wurde vertagt.
Stimmen
Benkler: „Es war das erwartete schwere Spiel. Meine Mannschaft hat sich gut gegen die Gastgeber gewehrt und Moral und Charakter gezeigt. Insgesamt waren wir von der Spielanlage her reifer und hätten das 0:2, bzw. 1:2 zum Schluss einfach machen müssen. Das haben wir versäumt und deshalb müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein. Unser Ziel war natürlich ein Sieg, aber das Minimalziel den Abstand zu Lingenfeld zu halten haben wir erreicht. Schade nur, dass die teilweise zu harte Gangart der Gastgeber nicht konsequenter geahndet wurde.
Egal wie die nächsten Spiele jetzt ausgehen, es waren definitiv drei tolle Jahre in Deidesheim. Wir klopfen an der Tür zur Bezirksliga an. Ich kann nur sagen, dass ich sehr stolz auf die Jungs bin und sie einen tollen Charakter haben. Diese Truppe hätte den Aufstieg verdient, denn was hier mit geringen Mitteln aufgestellt wurde ist aller Ehren wert. Aber es ist heute an der Zeit dem FC Lustadt zur Meisterschaft zu gratulieren. Wer am Ende einer solchen Saison vorne steht, hat es verdient, und sie waren aus meiner Sicht auch die beste Mannschaft. Somit herzlichen Glückwunsch nach Lustadt von meiner/unserer Seite aus.“
Helm: „Leider haben wir die 1. Halbzeit verpennt und sind zu spät, kurioserweise in Unterzahl, aufgewacht. Es war eine gerechte Punkteteilung. Trotz Unterzahl haben wir Moral bewiesen und mit etwas Glück hätten wir auch gewinnen können. Aber wir haben es nicht heute verspielt, wenn es nicht mehr zum 2. Platz reicht. Glückwunsch nach Lustadt, sie waren am konstantesten und sind deshalb verdient Meister geworden.“
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